IMC – India meets Classic präsentiert… Raga CDs des Monats (05-06/14): RAGAMALA-S Miniaturmalereien (Teil 2 von 2)
Neben den herausragenden Musikkompositionen der nordindischen (Hindustani) Klassik wie südindischen, karnatischen Musik, zeigt sich die künstlerische Schaffenskraft des indischen Subkontinents in imponierenden Palastanlagen und Monumentalmalereien wie in den Höhlentempeln von Ajanta. Sie können bis auf das 2.-1. Jh. v. Chr. zurückdatiert werden. Daneben hat sich eine einzigartige Malkunst, die Handschriftenilluminiation und die indische Miniaturmalerei, die >raga mala< etabliert. Sie korreliert mit der indischen Musik und der Ragaform unmittelbar
R A G A M A L A (Teil 1 u. 2)
Gedicht – Bild – Musik … das gesprochene Bild der Raga-Malerei.
Bereits viele Jahrhunderte vor den >raga mala-s< wurden jedem Raga und Ragini, der weiblichen Form eines Ragas, eine psychische Form (Rupa) zugesprochen. Sie manifestiert sich in zwei Ausprägungen. Die indischen Musiktheoretiker haben die blosse Klangform der Melodien, nadamaya-rupa, unterschieden von den dahinter, im Verborgenen liegenden Urbildern der göttlichen Weisheit – devatamaya-rupa. Die indischen Minitarumalereien fallen in die zweite Kategorie. Sie sollen beim Betrachter in der gedanklichen Vorstellung „Harmonien” wecken, die mit dem, was gesehen wird, korrespondieren. Der gemalte Raga funktioniert ähnlich einem Yantra, um den spirituellen Zustand zu realisieren, wie er durch das Yoga erreicht werden kann.
Sendetermine …
Sonntag, 25. Mai 2014 (Teil 1) – 23:00 Uhr (CET) @ Radio FRO (A)
Sonntag, 08. Juni 2014 (Teil 2) – 23:00 Uhr (CET) @ Radio FRO (A)
(Premiere: 6. März & 3. April 2007 (Teil 1 u. 2) @ Tide Radio 96.0 FM)
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In ihrem ursprünglichen Sinne spricht man der Miniaturmalkunst einen religiösen Charakter zu. Die Bilddarstellungen wurden mit Handschriften illustriert, weniger der Freude an der Kunst als um religiöse Verdienste zu erwerben.
Die musik-inspirierten indischen Miniaturmalereien sind einzigartig, eine komplexe Kunstform, wie sie in keiner anderen Kultur unserer Welt anzutreffen ist … Sie erlebten ihre Blütezeit unter der Regentschaft von Akbar, einem der vier für Indien besonders bedeutsamen Moghul-Herrschern, neben Jehangir, Shah Jehan und Aurangzeb. Der Mughul-Stil wird datiert zwischen 1556 bis 1605.
Die Zeit der Bildermalerei ging 1658 zu Ende. Die Nachwelt verdankt der Miniaturmalerei eine bis in alle Einzelheiten gehende bildliche Schilderung der damaligen geistigen und materiellen Kultur. Relativ spät hat man die Bedeutung der Illustrationen und ihre Beziehung im Sinne einer musik-inspirierten Malerei verstehen können. Das Manuskript des Kalpasutra (Jinacaritra) wurde erst 1956 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Es kann auf das Ende des 15. Jahrhunderts datiert werden.
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Die IMC-Sendung „RAGAMALA … Gedicht – Bild – Musik … das gesprochene Bild der Raga-Malerei” (Teil 1 & 2) beschränkt sich auf den westlichen Malstil. Der Östliche ist in Indien mit der Vernichtung des Buddhismus durch die islamische Eroberung Nordindiens im 13. Jahrhundert erloschen … und lebte nur noch in wenigen Malschulen in Nepal und Tibet fort.
Worin liegt der Reiz der Kleinformate, der indischen Minitaturmalerei, der raga mala-s ? – Für die meisten Betrachter aus dem Westens wirken die indischen Miniaturmalereien zunächst fremd. Ihre Schönheit verschliesst sich uns auf den ersten Blick durch eine spezielle Codierung. Für den modernen Betrachter des 21. Jahrhunderts liegt ihre Faszination vor allem in den leuchtenden, scharf nebeneinandergestellten Farben. Rot, Blau, Weiss, Grün und Schwarz kommen hauptsächlich vor.
Zuletzt geändert am 08.06.14, 00:00 Uhr
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